Subaru Community

Hallo zusammen

Bisher fahre ich einen A4 Avant 2.4, Schaltgetriebe, Frontantrieb. Fahrtechnisch bin ich ein reiner Flachländer, der eigentlich immer ohne Allrad ausgekommen ist. „Hängengeblieben“ im Wortsinne bin ich bislang nur einmal – als eine Italienische Straße zum Acker wurde und ich aufsetzte (Vielen Dank an ISUZU aus San Martino in Strada, die mir geholfen haben, obwohl ich so gut wie kein Italienisch spreche!).

Alle Anforderungen des Winters konnte ich stets mit zartem Gasfuß und Winterreifen bewältigen. So ist Allrad für mich Luxus, den ich aber gerne hinnehme. Über Subaru bin ich auf der letzten IAA gestolpert – der Legacy schaut einfach gut aus. Inzwischen bin ich den Legacy 3.0 (AT und MT) gefahren und kann einen ersten Vergleich zum Audi (der passende wäre ein A4 Avant 3.2 quattro AT) ziehen. (Manche Vor-/Nachteile stehen sicher in einem konkurrierenden Zusammenhang).

Probefahreindrücke
- komfortable Getriebeautomatik (Schaltgetriebe passt sehr gut für Paß-Räuber)
- souveräne Fahrleistungen, guter Antritt, guter Durchzug
- sehr drehfreudiger Motor mit toller Laufkultur und sehr kräftig bei hohen Drehzahlen
- sehr gute Übersicht beim Kombi
- schöner Innenraum, angenehmes Leder
- bequeme Sitze (passgenau auch im Schulterbereich), Sitzposition gut (Sitzauflage vielleicht etwas weich), allerdings mehr Seitenhalt der Sitze wäre wünschenswert (bin den normalen Audi-Sportsitz gewohnt)
- Angenehmes Geräuschniveau. Im ersten Moment kommt einem der Legacy lauter vor als ein Audi, da das Motorgeräusch prägnanter ist.
- Wendekreis ziemlich groß (0,5m mehr als A4 obwohl nur 2 cm mehr Radstand)
- Straßenlage gut, bei MT extrem gut, perfekte Traktion (muß ich das erwähnen?)
- vorzügliche Bremsen
- Bildschirm Navigation spiegelt sich in der Windschutzscheibe
- Fahrkomfort auf kurzen Unebenheiten schlecht. Lange Bodenwellen werden prima gemeistert

Vorteile des Legacy

+ Optik Aussen und Innen
+ Navigation gut platziert und leicht bedienbar
+ mehr Beinraum hinten und großzügiger Kofferraum
+ Mittlerer Gurt hinten stört nicht, da intelligent platziert und komplett aufgerollt
+ Fach für Gepäckrollo
+ praktische Gepäcknetze
+ niedrige Ladekante trotz angenehm erhöhter Bodenfreiheit
+ Motor mit Kette statt Zahnriemen (Audi inzwischen dito, mir ist das aber besonders wichtig)
+ Understatement
+ Kundenzufriedenheit/Zuverlässigkeit
+ Garantien (statt bloß Gewährleistung/Werksgnade)
+ sehr gute Crashergebnisse, Sicherheitsausstattung
+ Batterie und alle Einfüllstutzen gut zugänglich
+ größer aber leichter als ein A4
+ Fahrlicht erlischt vollkommen beim Abziehen des Schlüssels (Bei Audi bleibt das Standlicht an)

Nachteile

- sehr wenig Ablagen (immerhin kann man den Einsatz des Becherhalters entfernen und erhält damit ein Zusatzfach –allerdings wird das vom Getriebe gut beheizt…)
- dürftiges Bordwerkzeug/Notrad
- Gepäckrollo geteilt
- Innenbeleuchtung dürftig (lösbar, indem man die vorderen Leseleuchten zur normalen Innenraumbeleuchtung zuschalten lässt)
- Einstieg hinten eng
- keine bequeme Mittelarmlehne vorn
- mit Außenspiegeln deutlich breiter als der A4 (14 cm, das wird bei manchen Garagen eng)
- Wandlerüberbrückung schließt erst bei hohen Drehzahlen

Vermisste Ausstattung (*durch nachträglichen Einbau lösbar):
- keine Telefonintegration*
- keine Gasdruckdämpfer für die Motorhaube (minder wichtig)
- kein Xenonlicht (bei Audi inzwischen mit Abbiegefunktion und spritsparendem Tagfahrlicht*). Das Licht ist allerdings für ein Nicht-Xenon-Licht recht gut.
- Alarmanlage (wird wohl nicht geklaut)
- Ablagen unter den Sitzen
- Alcantara/Leder oder Velourspolsterung
- 6-Gang-Automatik mit früh greifender Wandlerüberbrückung
- größerer Tank
- EURO4
- Lenkradverstellung längs (das ist vielleicht mehr ein psychologischer Mangel: beim Audi habe ich das Lenkrad in derselben Position)
- eine richtige Mittelarmlehne vorn
- Außenspiegel elektrisch anklappbar

Finanzielle Aspekte
Der Audi hat einen dramatisch teureren Listenpreis. Allerdings bietet er einige Ausstattung an, die es beim Subaru gar nicht gibt, aber es bleibt noch genug Vorsprung für den Subaru. Allerdings ist die Subaru-Ausstattung auch wieder so gut, dass Dinge enthalten sind, für die ich beim Audi nicht extra zahlen wollen würde. Auf der anderen Seite sind die kalkulierbaren Unterhaltskosten von Subaru auf hohem Niveau noch einmal deutlich teurer. Höhere VK/HP-Prämien, mehr Ölwechsel, teurere Winterreifen sorgen für mich (ca. 30TKm p.a.) für satte € 500.- mehr p.a.. Auf 6 Jahre gerechnet wären das € 3.000.- und sorgen plötzlich wieder für ein finanzielles Kopf-an-Kopf-Rennen. Das hatte ich bei einer Barpreiskalkulation nicht so erwartet.

Gruß,
Alex


A4 Jünger (noch)

Hallo Alex,

an mancher Stelle wurde hier im Forum schon der Vergleich zu Audi gesucht. Auch wenn meine Beobachtungen durch meine Meinung geprägt sein mag, habe ich im Laufe meiner Entscheidungsfindung einige Punkte zusammengetragen, die ich dem Forum nicht vorenthalten möchte.

Es ist klar, dass es ein Hersteller wie Subaru in Deutschland schwerer hat, als die heimischen Hersteller:
- geringere Auswahl an Zubehör, Farben, Ausstattungen und Modellvarianten
- hohe Ersatzteilpreise durch aufwändige Logistik und eine zusätzliche Handelsstufe
- der Aufwand für kundenfreundliche Lösungen steht oft in keinem Verhältnis für den Importeur (zB Einstufung in EURO4, Zulassung einer großen Auswahl an Felgen)
- hohe Versicherungsprämien aufgrund
a) einer kalkulierten Sicherheitsmarge der Versicherer wegen der geringen Stückzahl in Deutschland um einen statistischen Fehler auszuschließen
b) einer Bevorzugung dt. Fabrikate, da die dt. Hersteller intensiver mit den Versicherungen zusammenarbeiten (können)

Im Resultat bedeutet das, dass das Produkt besser sein muß als das der dt. Konkurrenz um mehr als nur Nischencharakter erreichen zu können.

Gruß,
Alex

A4 Jünger (noch)

Guten Morgen Florian,

Aus meiner Sicht zieht der Vergleich mit dem A6 nicht so ganz, besonders mit dem neuen Modell (4,90 lang, noch wichtiger: 1,90 breit). Selbst der A4 ist nicht in jeder Beziehung kleiner.

Vorn: Legacy enger als A4 (weniger Innenraumbreite). Da bin ich halt die meiste Zeit...
Hinten: Legacy mehr Platz (Radstand +22mm gegenüber A4). Allerdings im Verhältnis zum Fahrzeugboden tief montierte Sitzfläche mit kurzer Beinauflage (A4 dito, nur der A6 machts besser)
Kofferraum: Ein Sahnestück des Legacy. Breit, tief und leicht zu beladen durch niedrige Ladekante.

Da kann dann jeder entscheiden, welches Kriterium ihm am wichtigsten ist. Klar, das ist alles eine Frage der mm, bis auf den Kofferraum, wo der Legacy deutlich gewinnt. Aber eine Fahrzeugklasse definiert sich für mich nicht durch die Kofferraumgröße.

Ein A6 ist allein 17 cm (!!!) breiter, hat den größeren Kofferraum, 80 l Tank und hat in jeder Beziehung mehr Platz. Das hat aber auch Nachteile, wenn man das Schiff mal parken möchte. Für mich kommt ein A6 daher nicht infrage.

Durchzugskraft: Der 2.4er ist ein Frontantrieb mit Schaltgetriebe mit Gewichtsvorteil gegenüber dem Legacy (zumindest 3.0) Ich bin die neuen Legacys gefahren und unter vergleichbaren Bedingungen (hoher Gang, gleiche Fahrsituation) war der 3.0 nicht durchzugsstärker (was mir besonders wichtig ist). Die Legacy-Motoren haben kein Schaltsaugrohr und ihr Drehmomentmaximum liegt bei vergleichsweise hohen Drehzahlen (>4.000 U/min). Das wirkt sich im alltäglichen Fahrbetrieb aus. Bei 3.000 U/min hat der Audi 230 Nm, der Legacy 270 Nm. Der alte 2.8er Audi bot bei diesen Drehzahlen mehr. Der Legacy ist 12% schwerer und hat kleine Verluste durch den Allradantrieb. Bei hohen Drehzahlen wandelt sich das Bild etwas, was auch an der frappierenden Drehfreude des 3.0 liegt. Allerdings nimmt die Automatik dann bei Kickdown bis 100 km/h den 2. Gang was ich beim Schaltgetriebe nicht mache.

Der neue A4 3.2 hat in jeder Fahrsituation einen Drehmomentvorsprung von 30-50 Nm. Ein Mordsunterschied trotz leicht längerer Übersetzung. Die bringt zusammen mit der früher greifenden Wandlerüberbrückung auch noch einen Verbrauchsvorteil, den manche Vergleiche regelmäßig bei 1 l sehen, der bei meiner Fahrweise allerdings geringer ausfallen dürfte.

Ein Legacy 2.5 produziert deutlich schlechtere Fahrleistungen als mein 2.4er. Wie gesagt, das ist ein Äpfel mit Birnen Vergleich, aber ich hatte bislang halt keinen Allradler und möchte keine schlechteren Fahrleistungen erhalten.

Lange Rede kurzer Sinn: Für meine Bedürfnisse (ich bin ja kein Autotester mit Allgemeinanspruch) ergibt sich der Vergleich mit dem A4. Dadurch hat der Legacy hinten und im Kofferraum dann einen kleinen bzw großen Platzvorteil. Der Audi hat ein 30 TKm Serviceintervall (auch Ölwechsel erst bei 30TKm) und wird der besseren Vergleichbarkeit halber mit einer (aufpreispflichtigen) Garantie (5 Jahre, km unbegrenzt) kalkuliert.

Ich stimme mit Dir überein, dass ein Legacy ein exklusives Vergnügen sein wird mit einem angenehmen, besonderen Motor, guter Optik und wahrscheinlich überlegenem Allradantrieb (der Audi hat ja kein Sperrdiff an der Hinterachse). Dann bekommen die italienischen Bauern wahrscheinlich Angst....

Gruß,
Alex

geändert von: Subaru Nachbar on 01/11/2004 09:26:28

geändert von: Subaru Nachbar on 01/11/2004 10:20:58

Oh mann,

das hatte ich irgendwie nicht erwartet, als ich den Thread eröffnet hab. Hab eben nochmal nachgezählt und Pro-Contra steht 15:8.

Was kann ich denn dafür dass die Durchzugskraft des 2.5ers so schlecht ist (nur in diesem spezifischen Äpfel-Birnen Vergleich). Mir ist die Durchzugskraft bei niedrigen Drehzahlen sehr wichtig und möchte mich in dieser Disziplin nicht verschlechtern. Daher bevorzuge ich den 3.0. Der alte 2.4er hat nunmal ein Schaltsaugrohr und bei niedrigeren Drehzahlen mehr Drehmoment. Vielleicht hatte ich ein schlappes Exemplar, aber in gleicher Situation (5. Gang, leichte Steigung, 60 auf 100 km/h) war das Ergebnis ziemlich eindeutig.

Autos sind für mich Gebrauchsgegenstände, die nicht perfekt sind. Und hier gehts um Subaru, daher habe ich auch nicht das aufgelistet, was ich an Audi vermisse. Dazu können wir dann ja ein eigenes Thema aufmachen und ausgiebig lästern.

*Friedenspfeife reich*

- anklappbare Aussenspiegel: Beim Audi ragen die Aussenspiegel kaum über die Karosserie und man braucht die daher kaum beachten. Der Legacy ist genauso breit wie mein A4 aber bei den Aussenspiegel über 10 cm breiter. Da kann es schonmal zu einer engen Situation kommen.
- Telefonintegration: mir ist eine fest eingebaute Lösung lieber, die man nicht sieht (bisher in der Mittelarmlehne) und die die Innenraumoptik nicht verändert. Geschmackssache
- Lederausstattung: Alcantara oder Velours sind deutlich robuster und bieten mehr Seitenhalt, im Winter nicht so kalt und üblicherweise billiger. Aber letztlich auch Geschmackssache.
- Bordwerkzeug: ein Detail an dem man sieht, mit wie viel "Liebe" das Auto ausgestattet ist oder ob Rotstift pur regiert. Bei Mercedes zB gibts da eine Falt-Einkaufskiste, die im Fach über dem Reserverad untergebracht ist. Solche Ideen gefallen mir halt. Oder der Becherhalter hinten beim Legacy. Klar, man könnte einfach ein Loch in die Mittelarmlehne machen, das wär genauso funktional. Aber das Auffalten des Becherhalters schaut einfach gut aus - da hat sich jemand Mühe gegeben.

Gruß,
Alex

geändert von: Subaru Nachbar on 01/11/2004 14:21:21

Hallo Jojo,

Berechtigter Einwand: Du hast schon recht, ein Diesel würde sich auf Basis der kalkulierbaren Unterhaltskosten "lohnen". Inzwischen gibt es einige Diesel, die angenehm zu fahren sind und eine gute Leistungscharakteristik besitzen.
Für mich mag ich allerdings keinen haben, aus verschiedenen Gründen, die teilweise irrational sein mögen (Laufkultur, Ansprechverhalten, Drehfreude, Abgasqualität, Reparaturkosten und -anfälligkeit).
Außerdem könnte ich dann nicht mehr gegen meine Freundin sticheln, die auch so einen Direkteinspritzer-"Rappler" (noch, hehe) hat.

Gruß,
Alex

A4 Jünger (noch)

Jaja, die Spötter wieder...

Alle die selbst die Winterreifen aufziehen freuen sich über
- hochwertigen und einfach zu bedienenden Wagenheber (statt dem schlacksigen "russischen" Modell bei Subaru)
- Einschraubbarer Stift, der den Radwechsel deutlich erleichtert, wenn das Rad von der Radnabe zu rutschen droht
- "anständiges" Drehkreuz (ok, hab inzwischen eh ne "Powerhand" gekauft)
- evtl. noch einen extra Schraubendreher

Das sind Dinge, die einem nicht gleich auffallen. Und ich finde es schön, wenn man bei einem 40.000 € -Wagen auch auf den 2. und 3. Blick hochwertige Lösungen findet. Wenn man es selbst kaufen muß, ist es meistens nicht so gut im Wagen zu verstauen.

Gruß,
Alex

@ SRX
Den SpecB bin ich auch gefahren. Fahrverhalten, Sound und Motor sind besonders beeindruckend. Aber ich finde die Automatik angenehmer. Außerdem billiger und verbindlicher gefedert. Ein gelassener Cruiser, was mir gut gefallen hat.

A4 Jünger (noch)

geändert von: Subaru Nachbar on 28/11/2004 21:30:20

Einen Aspekt habe ich bisher völlig ausser Acht gelassen, der die Finanzrechnung und die fehlende/mögliche Ausstattung entscheidend beeinflußt: den Händler.

Nach einigen durchwachsenen Erfahrungen im Rhein-Main-Gebiet habe ich noch einen Händler "gefunden", der einiges möglich macht, das mir wichtig ist, woanders aber zT. zu Problemen führt:
- Parkhilfe vorn und hinten
- Rückfahrkamera
- Unfalldatenschreiber UDS

Die Firma Trautner macht an der Stelle den entscheidenden Unterschied, weshalb ich mich auf ein schönes Weihnachtsgeschenk freuen kann. In einem Monat wirds also einen blauen Legacy mehr hier im Hanauer Raum geben... (mit einem selig grinsenden Fahrer)

Gruß,
Alex



A4 Jünger (noch)